Etwas ganz Klassisches aus meiner Heimatstadt Thessaloniki sind die Sesamkringel. Wir nennen sie „Koulouri“ im Plural Koulouria (Κουλούρια Θεσσαλονίκης) und wir lieben sie, egal ob zum Frühstück oder als Snack für zwischendurch. Was im Schwabenland die Brezel ist, ist in Thessaloniki das Koulouri. Doch nicht nur in Thessaloniki selbst, überall in Griechenland kannst du Koulouria kaufen, wie beispielsweise auf Kreta oder in Nafplio bei Athen, wo mein Papa herkommt.
Wie du es von allen Backwaren kennst, macht sie jeder verschieden. Bei der einen Bäckerei sind sie eher knusprig, bei der anderen luftig und etwas dicker. Ich mag sie eher weich von innen und von außen etwas härter. Knusprige Koulouria mag ich persönlich gar nicht, denn dafür gibt es Kritsinia, die griechischen Grissini.
Der Ursprung
In Griechenland kennt man sie als die Sesambrezeln (Simitia) aus Thessaloniki. Doch wieso heißen sie so? Während dem byzantinischen Reich flüchteten Menschen von Konstantinopel (Istanbul) nach Thessaloniki und führten dort die Sesamkringel ein.
Übrigens heißen die Sesamkringel in der Türkei „Simit“ und sind dort ebenfalls sehr beliebt. Da es hier in Deutschland eher wenige griechische Bäckereien gibt, gehe ich gerne zum Türken und kaufe sie ganz frisch. Geschmacklich unterscheiden sie sich nicht wirklich, nur ihr Name ist anders.
Pur, belegt oder was isst man dazu?
Du kannst sie herzhaft, aber auch süß genießen. Traditionell isst man sie mit Feta und Weintrauben, doch ganz ehrlich. Jeder macht es nach Lust und Laune. Ich esse sie entweder mit Feta, Frischkäse oder dippe sie durch alle möglichen Cremes, wie Tzatziki oder einer leckeren Tirokafteri. Doch auch zu Oliven machen sie sich ganz hervorragend. Ich kenne auch einige, die sie einfach mit einer Nuss-Nougatcreme essen oder Tahini. Andere wiederum essen sie auch gerne wie ein belegtes Brötchen mit Butter und Schinken.
In ganz Griechenland beliebt
Mittlerweile sieht man sie in jeder Großstadt und kann sie überall bestellen. Die Koulourtzides, so werden die Koulouri-Verkäufer genannt, tragen sie in großen Körben oder sie werden in kleinen süßen Glaswägen verkauft.
Vielleicht läuft einem auch ein Koulouri-Verkäufer am Strand über den Weg: Hier wird lauthals „Koulouria, frische Koulouria“ gebrüllt. Wenn man welche möchte, sollte man ihn herwinken oder rufen. Kaum ist er da und überreicht dir deine bestellten Sesamkringel, schon kannst du deinen Strand-Snack genießen. Bevor hier einige Griechen gleich Kommentare schreiben: Ja, Donuts werden gefühlt immer am Strand von wandernden Verkäufern angeboten. Koulouria etwas weniger, aber man hat vielleicht Glück und es ist einer dabei. Ansonsten kauft man sie frisch von der Bäckerei, wenn man auf dem Weg zum Strand ist.
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Einen Kommentar
“Während dem byzantinischen Reich flüchteten Menschen von Konstantinopel (Istanbul) nach Thessaloniki und führten dort die Sesamkringel ein.“
Das ist kein Ursprungs Argument die Griechen haben es durch die Osmanen übernommen, wie viele andere türkische Gerichte auch.